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Bei steigender Pflegebedürftigkeit: geriatrische Rehabilitation stärken

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Bundesverband Geriatrie wirbt dafür, den Grundsatz „Rehabilitation vor und bei Pflege“ konsequent umzusetzen

Angesichts der Prognose des Statistischen Bundesamts, wonach die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2055 auf rund 6,8 Millionen Menschen ansteigen wird, betont der Bundesverband Geriatrie die hohe Bedeutung der angemessenen geriatriespezifischen Versorgung. „Es ist vielfach belegt, dass die geriatrische Reha Pflegebedarf verhindern oder zumindest verzögern bzw. stabilisieren kann“, erläutert Dirk van den Heuvel, Geschäftsführer des Bundesverbandes Geriatrie. Eine geriatriespezifische Versorgung sei somit ein wichtiger Baustein zur Lösung des Problems. „Doch anstatt hier weiter auszubauen, stagnieren die Kapazitäten oder werden sogar abgebaut.“

Versorgungsprobleme müssen beseitigt werden

Als ein Beispiel nennt van den Heuvel die Situation der geriatrischen Rehabilitation in Bayern. Wie im gesamten Bundesgebiet haben dort die meisten Einrichtungen seit Jahren mit Defiziten zu kämpfen. Die Konsequenz: In rund 30 Prozent der Kliniken denken einer Umfrage zufolge die Verantwortlichen über eine Schließung nach. In einigen Regionen ist deshalb das Angebot bereits eingeschränkt, wie z. B. in Würzburg.

Doch ein Wegbrechen des Angebots würde zu massiven Versorgungsdefiziten u. a. der von Pflegebedürftigkeit bedrohten bzw. betroffenen Patientinnen und Patienten führen. Zudem wäre der Rechtsanspruch auf eine geriatrische Rehabilitation für diese Personengruppe nicht mehr zu realisieren.

Auch angrenzende Versorgungsbereiche geraten durch diese Entwicklung zunehmend unter Druck, denn Plätze für Pflege oder Kurzzeitpflege stehen ebenfalls in zunehmend geringerem Maße zur Verfügung. Es droht also ein massives Versorgungsproblem, das unlängst auch an einem von Gesundheitsminister Klaus Holetschek geleiteten Runden Tisch von den Verantwortlichen erörtert wurde.

Für die Leistungserbringerverbände brachte hier der Landesverband Geriatrie Bayern die Interessen der Altersmedizin ein. Der Bundesverband Geriatrie setzt sich mit seinen Landesverbänden seit langem für den Grundsatz „Reha vor und bei Pflege“ ein, von dessen Umsetzung hochbetagte pflegebedürftige Menschen maßgeblich profitieren können. Dazu gehört, wohnortnah und flächendeckendend das Angebot mobiler, ambulanter, teilstationärer sowie stationärer geriatrischer Rehabilitationsangebote auszubauen. „Dies ist der am besten geeignete Ansatz, um Pflegebedürftigkeit soweit wie möglich zu verringern“, meint van den Heuvel.

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